CeBIT 2013 Rückblick: Die Cloud – oder: „Und jährlich grüßt das Murmeltier“

Dienstag – ich bin dieses Jahr mit der Hoffnung auf die CeBIT gefahren, dass im Bereich ‚Cloud Computing‚ im Vergleich zum vergangenen Jahr Fortschritte gemacht worden wären. Zu meinem Bedauern wurde ich jedoch enttäuscht.

Doch wie komme ich zu diesem Fazit? Bei Veranstaltungen, von denen ich während eines Jahres wahrlich viele besuche, haben folgende Faktoren immer einen entscheidenden Einfluss auf meine Beurteilung: 1) Vermittlung der gewünschten Botschaft durch die Anbieter, 2) Gespräche mit Anbietern und (potenziellen) Anwendern, 3) Forenprogramme und Vortragsinhalte (falls angeboten).

Dieses Jahr konnte ich Folgendes festhalten:

  • Die Botschaft – Im Grunde kam ich mir vor wie auf der CeBIT 2012. Das Thema ‚Cloud‚ sprang mir nahezu 1:1 wie im Vorjahr von Ständen und Werbematerialien entgegen. Den Begriff ‚Cloud‚, den ich bekanntlich nicht wirklich favorisiere, interpretiert jeder so, wie es ihm gerade passt. Sei es ‚Cloud Computing‚ gemäß der Definition des NIST (National Institute of Standards and Technology), was auch ich bevorzugt verwende, oder eben ‚was auch immer‚.
  • Die Gespräche – Zweifelsohne habe ich bei meinen Gesprächen sowohl ‚aufgeklärte‘ Anwender als auch kompetente Ansprechpartner einiger Anbieter angetroffen. Doch auf der anderen Seite musste ich genauso oft, wenn nicht sogar öfter, feststellen, dass es immer noch Anbieter gibt, die nicht kommunizieren konnten, was ihr ‚Cloud Computing Angebot‚ von den anderen unterscheidet und welche Vorteile dieses Angebot bietet. Nebenbei bemerkt: Eine bloße Darstellung und der Zugriff von angebotenen Funktionalitäten über den Browser als einziges Merkmal, wie mir an einem Stand das entsprechende ‚Cloud Angebot‘ verkauft werden sollte, ist keines!
  • Die Vorträge – So viele Foren, so viele Vorträge. Doch auch hier wurde ich an das Jahr 2012 erinnert. Nahezu dieselben Themen und Protagonisten – in überwältigender Mehrheit Sprecher der Anbieter. Wo waren die Anwenderberichte, die es doch mittlerweile zuhauf geben müsste? Beiträge, wie z. B. von Dr. Müller, CIO der Deutschen Telekom, in denen auf konkrete Überlegungen und Herausforderungen, Fortschritte und Rückschläge oder zukünftige Pläne eingegangen wurde, waren Mangelware.

Zusammengefasst haben diese Beobachtungen zu meinem eingangs getroffenem Resümee geführt.

Auch aufgrund solcher Präsentationen bleibt die ‚Cloud‚ weiterhin ein Überbegriff, der kaum für Klarheit sorgt. Dies wiederum verstärkt die Skepsis gegenüber diesem Begriff und den damit verbundenen Diensten. Neben einer besseren Kommunikation wären vor allem relevante Anwenderberichte für ein zunehmendes Verständnis und eine wachsende Akzeptanz besonders wertvoll.

Und so bleibt schließlich, analog zu 2012, meine Empfehlung an die Anbieter und ihr Marketing weiterhin: „Nennt das Kind beim Namen !

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